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Die Grenzen der digitalen Bildbearbeitung

Dieser Artikel – das gleich vornweg – bezieht sich auf jede Art von Software mit nicht destruktiver oder destruktiver Bildmanipulation. Das Betriebssystem spielt ebenfalls keine Rolle, hier geht es schlicht und ergreifend darum, was man mit digitaler Bildmanipulation nicht machen kann. Die drei folgenden Dinge sollte jeder ernsthafte Fotograf wissen, bevor er lauthals verkündet, niemals Filter einsetzen zu müssen, weil er der Ansicht ist mit dem Computer alles in den RAW-Dateien eines Digitalfotos manipulieren zu können:

Was man nicht an Fotos mittels Computersoftware reparieren kann:

  1. Ersatz eines Polarisationsfilters
    Dessen Wirkung lässt sich definitiv NICHT am Computer simulieren, auch wenn es beispielsweise in NIK Software (gehört jetzt zu DxO) einen entsprechenden Effekt-Preset gibt. Wenn es in der Naturfotografie um das Beseitigen von Lichtreflexen auf Wasseroberflächen oder Blattwerk geht, ist der Zirkular-Pol-Filter an der Digicam eben nicht wegzudenken.

    Durch den Einsatz eines Zirkularpolfilters lassen sich zumindest teilweise Spiegelungen auf nichtmetallischen Oberflächen reduzieren. Außerdem werden durch die Polarisierung die Blau- und Grüntöne intensiver, was in der Landschaftsfotografie ja durchaus erwünscht ist.
  2. Echte Farbstimmung in allen Nuancen herstellen,
    wie sie zum Beispiel in einem schattigen Laubwald bei Sonnenschein herrscht.
    Einsatz eines C-Pol-Filters zur Reduktion der Lichtreflexe auf den nassen Blättern des helbstlichen Laubwaldes
  3. Langzeitaufnahmen herstellen
    ja, ich weiß, das geht auch schon mit dem Smartphone (auch ich verwende solch eine App manchal), aber können Sie am Smartphone die Blende ändern? Wäre mir neu … also heißt es, ND-Filter mit nehmen, bei mir sind das ND8, ND64 und ND1000. Damit und mit den richtigen Kameraeinstellungen komme ich immer auf die richtige Belichtungszeit.
    ein kleiner Wasserfall in der Nähe von Sigmaringen, Baden-Württemberg ND64-Filter und C-Pol-Filter

Die beiden oben genannten Dinge können und müssen also vor Ort erledigt werden, indem man z.B. mehrere Aufnahmen richtig fotografiert – am Besten im manuellen Modus und unter Einsatz entsprechender optischer Filter!

Ich spreche hier aus eigener Erfahrung – auch ich war der Ansicht, mit der entsprechenden Software ließe sich alles anstellen – falsch. Eben nicht alles, vieles aber schon. Es hat also durchaus einen Sinn, möglichst viel Zeit an einem Ort zu verbringen mit Kameraeinstellungen. Ausprobieren – anschauen – ändern – ausprobieren usw. Seit ich um die obigen beiden Dinge weiß, gehe ich zum Fotografieren nicht mehr ohne Polfilter und Neutraldichtefilter aus dem Haus. Wenn Sie anderer Ansicht sind, oder eine Software kennen, die das oben Genannte leisten kann, dann bitte kommentieren Sie gern diesen Beitrag.

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