Mabon, die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche
Es ist Mabon, die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche. Am 22. September sind Tag und Nacht genau gleich lang. Für einen Moment verharrt alles in der Schwebe und in vollkommenem Gleichgewicht. Hell und Dunkel, Tag und Nacht, Männlich und Weiblich, alle Polaritäten sind für diesem Moment ausgeglichen. Es ist ein Innehalten und ein Aufatmen. Es ist die rechte Zeit um die Ernte einzubringen und dafür aus tiefstem Herzen danke zu sagen, es ist Erntedank. Der Sonnenkönig wendet sich nun von uns ab, seine goldene Zeit des Jahres ist nun fast vorüber. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger, er kehrt in zurück zur Dunklen Mutter. Sie hat ihn geboren, sie fordert ihn zurück in die Unterwelt, wo er an Samhain zum Herrn der Schatten wird. Dieser Zyklus ist das große Rad: Leben um zu sterben und sterben um zu leben. Dieses alte, magische Gesetz spiegelt der Sonnenkönig uns jedes Jahr. Es ist Erntezeit und die Erde schüttet ihre Fülle für uns aus, damit wir gut und sicher durch die dunkle Hälfte des Jahres kommen. Es ist ein Fest des jubelnden Dankeschön für die Fülle der Erde.
Mabon ist Erntedank
Mabon ist ein heidnischer Feiertag und eines der acht Feste, die im Laufe des Jahres gefeiert werden. Mabon feiert die Herbsttagundnachtgleiche. In der nördlichen Hemisphäre ist der 22. September die Herbsttagundnachtgleiche. Die südliche Hemisphäre feierte Mabon jedoch bereits am 21. März, als die nördliche Hemisphäre Ostara feierte. Es ist auch das Fest der mittleren Ernte (auch bekannt als zweite Ernte). Viele Zivilisationen haben um die Tagundnachtgleiche herum ein Erntefest gefeiert. In den 1700er Jahren begannen die Bayern (Teil des heutigen Deutschlands) ein Fest, das in der letzten Septemberwoche begann. Sie nannten dieses Fest Oktoberfest. Bei diesem Fest wurde viel geschlemmt und gefeiert. Das Oktoberfest wird auch heute noch in Bayern gefeiert. Viele Kulturen betrachten die zweite Ernte (nach der ersten Ernte an Lammas) und die Tagundnachtgleiche als Zeit des Dankes. Zu dieser Jahreszeit wissen die Bauern, wie gut ihre Sommerernte ausgefallen ist und wie gut ihre Tiere gefüttert wurden. Davon hängt ab, ob Sie und Ihre Familie genug zu essen für den Winter haben werden.
Deshalb bedankten sich die Menschen früher um diese Zeit für ihre Ernte, ihre Tiere und ihre Nahrung. Der Name Mabon stammt von dem walisischen Gott, der der Sohn der Göttin Mutter Erde war. Um diesen Feiertag zu feiern, pflücken wir Äpfel. Äpfel sind ein gängiges Symbol für die zweite Ernte. Wir können die Äpfel in einem Apfelernteritual verwenden, um den Göttern für die reiche Ernte zu danken. Manche Menschen führen ein Ritual durch, um das Gleichgewicht und die Harmonie in ihrem Leben wiederherzustellen, denn an diesem Feiertag wird ein Tag gefeiert, an dem Licht und Dunkel gleich lang sind. Ein weiteres gängiges Ritual ist das Aufstellen eines Altars mit Symbolen der Jahreszeit, wie Äpfeln, Trauben und anderen saisonalen Erntegaben. Jedes Fest wäre aber nicht vollständig ohne ein Festmahl für Familie und Freunde.
Um den Erntedank kennen wir heute noch viele Bräuche die aus uralter Zeit erhalten geblieben sind: In den ländlichen Gegenden trifft man sich auf den Feldern und in den Scheunen zum Tanz, es wird gemeinsam gegessen und die Ernte geehrt. Wir gestalten Gabentische, die die ganze Fülle der Ernte symbolisieren sollen. Viele Kirchen und Gemeinden verteilen nach dem Segen noch heute die Gaben an Bedürftige. Die letzten Kornfelder werden abgeerntet und oft werden kleine Sträuße aus Ähren und Blumen als Glücksbringer ausgehängt (Korndollys). Es ist auch Brauch der Erde Geschenke in Form von Mehl, Milch, Honig und Salz zu geben. Und natürlich sind dies auch Gaben für das “Kleine Volk”, denn wir wollen sie an der Fülle teilhaben lassen um die Scheunen vor Mäuseplagen und Blitzeinschlag zu schützen. Die Bauern gehen auch durch die Kuhställe und räuchern sie mit Rainfarn aus, damit die Kühe den Winter über nicht krank werden.
Es ist die Zeit der Fülle. Wir haben zum Beispiel als eine der Kraftpflanzen die Heckenrose, die uns jetzt leckere Hagebutten schenkt, denn Hagebuttentee mit Honig und Zitrone ist ein echter Zaubertrank zu Mabon. Und natürlich auch die Brombeere, deren Süße uns an den Sommer erinnert, ihre schwarze Farbe aber auch an den Abschied vom Sonnenkönig. Der Kraftbaum ist die Pappel, der Baum der Wahrsagekunst und der Prophezeiung. Sie flüstert und raunt vom Herbst der nun kommt und in Gedenken an den Sonnenkönig färbt sich ihr Herbstlaub Goldgelb. Das Krafttier ist unter anderem die Kreuzspinne, die jetzt überall mit großen Radnetzen heilige Räume erschafft. Euch allen eine gesegnete Erntezeit und ein frohes Mabonfest!