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Litha

Unsere und die Kultur unserer Ahnen droht gewollt und geplant verlorenzugehen. An bestimmten Tagen im Jahr möchte ich Ihnen daher gern die Traditionen und die Bedeutung germanischer und keltischer Bräuche näherbringen. Beginnen möchte ich heute mit dem Fest Litha:

Um den Tag der Sommersonnenwende herum feierten unsere Vorfahren das Fest Litha, das fünfte Fest im Jahr. Manche Schilderungen berichten von drei, manche von fünf Tage langen Feierlichkeiten. In den kulturbewussten Regionen wird dieses Fest heute mit Sonnenwendfeuern traditionell immer noch gefeiert, leider ist es in den letzten Jahren durch die Einflussnahme bestimmter politisch-besessener Kreise immer mehr in den Hintergrund getreten (worden), obwohl es noch immer seine volle Berechtigung hat. Darum wird es auch wieder eine Neubelebung erfahren, denn wie wir wissen: Was man bekämpft, das stärkt man.

Der Ursprung von Litha

In der keltischen Tradition ist Mittsommer, Alban Hevin, der Muttergottheit geweiht. In der germanischen Entsprechung der Baldurs Mutter Frigg, die eine begabte Seherin war und das Wissen um das gesamte Schicksal besaß. Die Litha, Mittsommer oder Alban Hevin ist eines der vier Sonnenfeste im Jahr. Es wird der Höchststand der Sonne im Jahr gefeiert. An Litha feiern wir den längsten Tag und die kürzeste Nacht. Auf den Kraftplätzen lodern heute Nacht heilige Feuer und manchenorts rollen noch heute feurige Räder die Berge hinunter. Der halbe Jahreskreis ist vollendet und wir feiern heute den längsten Tag des Jahres. Ab dem 22.Juni werden die Tage wieder kürzer. Viele vergessen, daß Litha das Gegenstück zum Julfest, der Winter-Sonnenwende ist. Durch die Übernahme des Winterfests durch das Christentum (Weihnachten) wird diesem eine wesentlich höhere Bedeutung eingeräumt, aber beide Sonnenwend-Feste liegen auf einer Achse. Auf der Lebensachse des Weltenbaums sie sind gleichwertig und das Abwärts ist genauso wichtig wie das Aufwärts. Litha ist der Spiegel des Julfestes im Winter. Diese beiden Feste bilden das Rückgrat des Sonnenrades. 

 

Rituale an Litha

Wenn wir Litha feiern, stehen wir im Licht und wissen, daß die Dunkelheit auf uns wartet. Wenn wir das Julfest feiern, stehen wir im Dunkel und wissen, daß das Licht wiedergeboren ist. Der Herbst jedoch ist noch weit, im Moment stehen wir in der Fülle. Wir freuen uns über die Gaben, die der Sonnenkönig mit seiner Wärme zur Reife bringen wird. Getreide und Früchte für unsere Körper, Blumen und Kräuter für die Seele. Der heilige Baum zu diesem Fest ist natürlich die Eiche (Kornkönig und Eichenkönig), die kraftvolle Pflanze ist der Adlerfarn. Die Kraftsteine sind Bernstein, Citrin, Feuer-Opal, aber auch heller Karneol und Orangenkalzit.

Viele Hexen und Heiden machen an diesem Tag ausgedehnte Spaziergänge und “lesen” die Kräuter, die am Rande ihres Weges stehen. Denn was wir heute finden, das werden wir im Winter brauchen. Die Kräuter und Pflanzen die uns heute begegnen sind gesegnet und viele binden sich kleine Sträuße, die durch den Rauch des Feuers gezogen und dann getrocknet werden. Oder man windet sich “Sonnenwend-Gürtel” aus Johanniskraut. Johanniskraut hieß früher Balderskraut und ist dem Gott des Lichts geweiht. 

Diese Tage sind sehr gut geeignet um das letzte halbe Jahr noch einmal an uns vorüber ziehen zu lassen. Was ist bis jetzt gut gelaufen? Welches Projekt braucht jetzt noch ganz viel Sonnenenergie um zur Reife zu gelangen? Wenn wir jetzt noch etwas Neues anfangen wollen, dann macht uns der Sonnenkönig ‚Feuer unter dem Hintern‘, denn so langsam wird es höchste Zeit. Wir können Orakel befragen und nachsehen, was sich von unserer Ernte und unseren Projekten schon manifestiert hat und was noch unsere Aufmerksamkeit braucht.

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